Hermann Kaiser, Darmstädter Theaterforscher, schrieb in
„Das Darmstädter Mundartstück und die Hessische Spielgemeinschaft“
(Eduard Roether Verlag, 1974):
„Die Hessische Spielgemeinschaft bildet ohne Zweifel ein besonderes Kapitel der Darmstädter Theatergeschichte. Mit voller Absicht stellt sich diese Spielschar seit ihrer Gründung im Dezember 1925 in den Dienst der Pflege des Darmstädter Mundartstückes, in erste Linie immer wieder bemüht um die szenische Verlebendigung des Klassikers des Darmstädter Dialektstückes, Ernst Elias Niebergall, mit der Darstellung seiner beiden Komödien ‚Des Burchen Heimkehr‘ oder ‚Der tolle Hund‘ und des ‚Datterich‘.“
Vorausgehend wurden Niebergalls Stücke von Wanderbühnen gespielt, die draußen vor der Stadt mit ihren Aufführungen die Ursprungsform verfälschten. So nahm sich der Darmstädter Hofschauspieler und Theaterhistoriker Hermann Knipsel fachmännisch der Interpretation an und am 7. März 1915 kam der „Datterich“ bei der Darmstädter Hofbühne zur Aufführung. Eduard Göbel spielte damals die Titelrolle des Datterich.
Im Jahre 1924/25 sah der Intendant des Hessischen Landestheaters Ernst Legal in der Pflege des szenischen Ausdrucksmittels dieses Darmstädter Lokalstückes ein neues Feld für seine Bühne und gab Eduard Göbel den Auftrag, eine Anzahl geeigneter Laiendarsteller ausfindig zu machen, um mit dieser festen Gemeinschaft in unverfälschter und künstlerisch gehobener Weise das Lokalstück zur Darstellung zu bringen.
Ernst Göbels Bemühungen wurden mit Erfolg gekrönt. Im Herbst 1925 fand die Gründungsversammlung der „Hessischen Spielgemeinschaft“ statt, und am 15. Dezember 1925 folgte mit seiner neuen „Mannschaft“ die Aufführung der Lokalposse in dem von Niebergall verfassten Ursprung.