Nach dem Tode von Emil Thomas am 23. März 1954 musste sich die Spiel- gemeinschaft – eine neue Inszenierung war ohnehin fällig geworden – nach einem neuen Datterich-Darsteller umsehen. Robert Stromberger fand ihn für seine Inszenierung anlässlich der 625-Jahr- Feier der Stadt Darmstadt und zum Heinerfest 1955 in dem Darmstädter Schauspieler Willi Umminger, der die Rolle bereits in Mainz und Frankfurt gespielt hatte.
„Willi Umminger ist ein „saftiger“ Datterich, der das Zwiespältige, diese einzigartige Mischung von Schlauheit und Schnorrertum, von Schlagfertigkeit und Großspurigkeit bravourös auf die Bühne bringt.“ (DT vom 30. 6. 1955)
Und im Darmstädter Echo hieß es: „Ein Partikulier ganz großen komödiantischen Stils, ein so recht genüsslich versoffener, verluderter Gentilhomme, ein Datterich also von hohen Graden ist Willi Umminger, als Gast uum ersten Male bei der Spielgemein- schaft, und seit Göbel ohne Zweifel der datterichste Datterich, den wir hatten. Fehlt ihm nur etwas an tragischer Größe und Verlassenheit in der Groschenszene und im Herrngartenmonolog, was er dann aber bei dem grandiosen Abgang einholt. Hier ist er am Ende ganz moralischer Sieger in einer leicht verdutzten Gesellschaft, die, indem sie ihn vermöbelt und angeführt, nur einen Scheinsieg erfochten hat. Hier bedauert Knippelius zu Recht, dass Datterich bei der Hochzeit fehlen wird, und hier ahnt man, dass dies im übrigen noch gar nicht entschieden ist.“